Beitragstitel |
Gruppenpsychotherapie für Patienten mit Narkolepsie Typ 1: Wirksamkeit auf komorbide affektive Symptomatik sowie Krankheitsbelastung |
Beitragscode |
P21 |
Autoren |
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Dagmar A. Schmid
Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie, Zentrum für Schlafmedizin, Kantonsspital St.Gallen, Schweiz
Vortragender
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Verena Reiss
Kantonsspital St. Gallen
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Cornelius Gehrig
Psychiatrisches Zentrum, Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden, Schweiz
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Nicolas Germann
Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie, Kantonsspital St.Gallen, Schweiz
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Michelle Bürgin
Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie, Kantonsspital St.Gallen, Schweiz
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Sigrid von Manitius
Klinik für Neurologie, Klinik für Psychosomatik und Konsiliarpsychiatrie, Kantonsspital St.Gallen, Schweiz
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Präsentationsform |
Poster |
Themengebiete |
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B1 Psychotherapie/Personalisierte Therapie
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Abstract
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Einleitung:
Narkolepsie Typ 1 (NT1) als eine schwere chronische Störung der Schlaf-Wach-Regulation zeichnet sich durch exzessive Tagesschläfrigkeit und Kataplexien (plötzlicher Verlust des Muskeltonus) aus. Obwohl die Prävalenz psychiatrischer Erkrankungen wie Depression oder Angststörungen bei NT1-Patienten erhöht ist, werden psychotherapeutische Aspekte in der Standardbehandlung oft vernachlässigt und der Fokus liegt auf der Pharmakotherapie. Diese Pilotstudie hatte zum Ziel, die Wirksamkeit einer multimodularen Gruppenpsychotherapie (emotions-, körper- und KVT-fokussiert) auf komorbide affektive Symptomatik sowie Krankheitsbelastung bei NT1-Patienten zu untersuchen.
Methode:
Diese prospektive, einarmige Studie schloss 10 NT1-Patienten (6W, 4M) mit ein. Psychometrische Daten wurden zu folgenden Messzeitpunkten erhoben: (1) T-1 (Prä-Wartekontrolle); (2) T0 (Prä-Therapie; 6Wo nach T-1); (3) T1 (Post-Therapie; 6Wo nach T0); (4) T2 (Follow-Up; 12Wo nach T1).
Folgende Bereiche wurden erfasst: Schlaf (PSQI, FSS, ESS), Affektivität (HADS), Emotionsregulation (FEEL-E), Lebensqualität (SF-12), Krankheitsakzeptanz, -verarbeitung & -bewältigung (FKV-LIS-SE), Belastung durch Narkolepsie-spezifische Symptome (Narkolepsie-FB).
Ergebnisse:
Ein Mittelwertvergleich zeigte eine Verbesserung kurz- (T0→T1) als auch langfristig (T0→T2) der psychischen Belastung durch Kataplexien und hypnagoge Halluzinationen sowie in den Bereichen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, affektiven Symptomatik und Emotionsregulation. Die Ergebnisse wiesen aufgrund der geringen Stichprobenzahl in der Gesamtgruppe keine stat. Signifikanz auf. Eine Subgruppe von 3 Patienten wies vor Intervention pathologische Angst- und depressive HADS-Werte auf und zeigte eine Verbesserung nach der Intervention, jedoch ohne Erreichen des nicht-pathologischen Bereichs. Beim PSQI, FSS, ESS und FKV-LIS-SE ergaben sich keine relevanten Veränderungen.
Fazit:
Die psychotherapeutische Intervention reduzierte die psychische Belastung durch Narkolepsie-Symptome in der gesamten Gruppe. Durch das psychometrische Screening konnte eine Subgruppe mit klinisch relevanter Angst- oder Depressionssymptomatik identifiziert werden. Eine Berücksichtigung von emotions- und körperorientierten Krankheitsaspekten als ergänzende Behandlung zur KVT bei Narkolepsie ist ein vielversprechender therapeutischer Ansatz, um die chronische Belastung durch die Erkrankung zu reduzieren und somit der Entstehung affektiver Störungen vorzubeugen.
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Präsentation
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